Apistogramma juruensis
KULLANDER, 1986
Apistogramma juruensis (m)
Männchen
Apistogramma juruensis (w)
Weibchen
Etymologie: Der Name bezieht sich auf die Herkunft im Einzugsgebiet des Rio Juruá.
Verbreitung: Brasilien, Dept. Acre. Typusfundort ist der Igarapé Formoso bei Cruzeiro do Sul im Einzugsgebiet des Rio Juruá. Paratypen stammen weiter östlich aus einem Waldtümpel bei Tarauacá am Rio Tarauacá, ebenfalls oberer Juruá Einzug. Weiterhin Fundorte im Einzug des unteren Rio Moá in der Umgebung von Cruzeiro do Sul.
Lebensraum: Schwarz-/Mischwasser, Temperatur 25 - 30°C, Leitwert < 10 µS/cm, pH 4,7 - 5,2, GH < 1 °dH, KH < 1 °dH.
Laut Staeck bewohnt die Art Falllaubschichten sowohl in Urwaldweihern, als auch in der Ufervegetation strömungsarmer Randzonen in schneller fließenden Bächen. Die Art lebt z.T. syntop mit A. moae.
Größe:
7 - 8 cm
4 cm
Taxonomie: A. trifasciata Linie, A. cacatuoides Gruppe.
Römer & Soares (1996) stellten den Schwarzkinn-Apistogramma als A. juruensis vor, was mehrfach in der Literatur so beibehalten wurde, jedoch gibt es erhebliche Zweifel an der Korrektheit dieser Zuordnung, da der recht ähnliche Schwarzkinn-Apistogramma mittlerweile im Einzug des Rio Nanay nachgewiesen wurde, während die hier als A. juruensis bezeichnete Art an der Typuslokalität im Rio Juruá Einzug nachgewiesen wurde. Auffälligster Unterschied ist, dass A. juruensis blaue Lippen hat, A. sp. 'Schwarzkinn' jedoch orangerote. Der namensgebende schwarze Kinnfleck des Schwarzkinn-Ap. tritt auch bei A. juruensis auf, jedoch weniger ausgeprägt. Im Brutpflegekleid der Weibchen fehlt diese Zeichnung jedoch völlig, während sie bei Weibchen des Schwarzkinn-Ap. sehr stark ausgeprägt ist. Die Schnauze von A. juruensis ist länger und die Anzahl der regelmäßigen Querbinden in der Caudale ist größer. Die Männchen von A. juruensis sind polychromatisch mit grauer oder gelber Kopf- und Nackenregion.
Ähnliche Arten: Apistogramma cacatuoides; Apistogramma sp. 'Schwarzkinn'; Apistogramma luelingi; Apistogramma norberti
Aquarienhaltung: pH 5,5 - 6,8
Brutpflegekategorie: Versteck-/Höhlenbrüter
Zucht: Laut Staeck gelingt die Zucht nur bei naturnahen Wasserwerten. Gemäß Koslowski gelingt die Zucht auch bei mittleren Härtegraden und fast neutralen pH-Werten . Die Jungen wachsen verhältnismässig schnell und können schon nach nur drei Monaten die Geschlechtsreife erlangen.
Ingo Koslowski [2002]: Die Buntbarsche Amerikas - Band 2: Apistogramma & Co.; 1. Auflage; Ulmer Verlag; ISBN: 3-8001-3820-4

Dr. Wolfgang Staeck [2003]: Cichliden Lexikon, Teil 3 - Südamerikanische Zwergbuntbarsche; 1. Auflage; Dähne Verlag; ISBN: 3-935175-13-2